Bemerkenswert

 

 

 

Grenzgang 2019 - Welches ist die richtige Gesellschaft für mich?

Nach dem Mitgliederbeschluss vom November 2018 wird der Grenzgang in Biedenkopf im Sommer 2019 rausgehen. Stetig und unaufhaltsam nähern wir uns der kommenden Osterzeit, in der der Aufruf des Komitees zur Bildung von Männergesellschaften und Burschenschaften erfolgen wird.

Für einige Bürger, die vielleicht neu in die Stadt Biedenkopf gekommen sind und erstmals in einer Gesellschaft die Vorbereitungszeit zum Grenzgang und das Fest erleben möchten, oder andere die über Grundsätzliches nachdenken ergibt sich die Frage, welches ist die richtige Männergesellschaft für mich.

Viel falsch machen kann man bei seiner persönlichen Wahl eigentlich nicht, denn alle Bürger haben uneingeschränkt dasselbe Ziel: In Harmonie mit viel Spaß, Ausgelassenheit und Freude einen friedfertigen Grenzgang zu erleben, der geprägt ist von Begegnungen mit alten Bekannten aus  In-und Ausland, freundlichen Gesprächen und einem Festablauf, der einen bereichert und nährt über die lange Zeit der grenzgangslosen Jahre bis zum nächsten Fest.

Die wichtigste Feststellung für alle elf Männergesellschaften lautet: „Es gibt keinerlei Konkurrenzdenken unter ihnen, denn alle Mitglieder haben dasselbe Ziel, nämlich einen tollen Grenzgang zu erleben!“

Und doch gibt es Unterschiede. Lassen wir bei der weiteren Betrachtung die Burschenschaften außen vor, denn sie ändern aufgrund der Jugendlichkeit ihrer Mitglieder häufiger ihre Zusammensetzung, weil sich Strukturen schneller verändern und beispielsweise eine Heirat die Mitgliedschaft beendet.

Insofern sind bei Burschenschaften die Veränderungen in deren Zugehörigkeit viel ausgeprägter zu beobachten. Bei der Entscheidung für die Zugehörigkeit zu einer Männergesellschaft ist diese oft langfristig ausgelegt. In früheren Jahrzehnten als in Biedenkopf noch dörfliche Gegebenheiten herrschten, die Arbeitsplätze vor Ort oder mindestens zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar waren, durchaus noch im kleinen Rahmen Nutztierhaltung oder Nebenerwerbslandwirtschaft betrieben wurde, war individuelle Mobilität wie wir sie heute kennen nicht gegeben.

Insofern schloss man sich der Männergesellschaft seiner Wohnstraße, bzw. nächstgelegenen Gesellschaft an. Durch den Lebens- und Strukturwandel hat sich das durchaus geändert. Bessere Lebensbedingungen und die Mobilität haben uns von Sorgen und Abhängigkeiten befreit und unser Leben positiv verändert.

Heute wird unsere Entscheidung bei der Wahl einer Männergesellschaft dadurch beeinflusst, dass Freunde, Sportkameraden, Berufskollegen oder andere Bekannte dort schon Bürger sind. Das alles ist gut so und hilft, in ein angenehmes Umfeld zu kommen. Und doch ist eine Beobachtung zu machen, die mancher Gesellschaft zunehmend Sorge bereitet:

„Die Großen werden immer größer, die Kleinen immer kleiner!“

Ganz wesentlich wirkt sich dabei die Bewohnerzahl in den einzelnen Straßen und Stadtteilen aus. Als in den 1950-ern das Wohngebiet östlich des Bürgerhauses immer größer wurde und in den anschließenden Jahrzehnten die Fläche des Hasenlaufs bebaut wurde und die Anzahl der Immobilien rasant anstieg, gründeten mutige Bürger die beiden Männergesellschaften „Im schönen Wiesengrund“ und „Hasenlauf.“

Die Gründungszeiten aller anderen Gesellschaften erfolgten ca. achtzig Jahre zuvor im neunzehnten Jahrhundert. In einigen Straßen des Stadtgebietes und selbst im ganzen Ortsteil Ludwigshütte findet keine Erneuerung / Verjüngung der Wohnsituation statt. Es entstehen keine neuen Immobilien und Neubürger finden keine angemessenen Häuser zum kaufen oder mieten.

Das hat zur Folge, dass die Altersstruktur der Bewohner zunimmt und ein Verjüngungsprozess in den Gesellschaften nur unzureichend erfolgt. Fehlende Burschenschaften verschärfen die Situation. Seit dem letzten Grenzgang hat beispielsweise die Männergesellschaft Kottenbach – Marktplatz durch diese Veränderungen keinen Bürger des Marktplatzes mehr als Grenzgänger in ihren Reihen! Eine personelle Stärkung all dieser kleinen Gesellschaften täte ihnen gut.

Es soll an dieser Stelle nur rechtzeitig auf kommende Probleme hingewiesen werden, bevor es im schlimmsten Fall darauf hinauslaufen könnte, dass sich eine Gesellschaft aus eigener Personalstärke nicht mehr stellen kann. Biedenkopf lebte einmal in dem Luxus, ein stattliches Angebot an Gaststätten mit beachtlich vielen Sälen zu haben. Auch diese Situation hat sich nachteilig verändert. Für die Vorbereitung heutiger Grenzgangsversammlungen bedarf es rücksichtsvoller Absprachen zwischen den Gesellschaften, damit alle einen Tagungsort finden.

Ausreichend groß und geeignet muss der Saal oder die Stätte sein, wo ein Erster Führer seine Versammlung abhält, möglichst alle Bürger im Blick hat, Dialoge, Bemerkungen und Einwürfe hören kann, um unterstützend, leitend oder bestrafend einwirken zu können. Ab hier blicken auch die größten Gesellschaften sorgenvoll in die Zukunft. Kaum Angebote für Versammlungen, die Anzahl der Bürger kaum überschaubar und ein Kraftakt für den Führer den Ablauf in allen Punkten souverän, geordnet, störungsfrei und mit Heiterkeit und Freude zu leiten.

Natürlich hat man als Bürger einer großen Gesellschaft den Vorteil, bei der Vergabe von Aufgaben und Ämtern weniger oft vorgeschlagen zu werden als in einer kleinen Organisation. Dennoch hat die bei einer Versammlung oft genannte „Harmonie im kleinen Kreis“ einen vergleichsweise anderen Stellenwert in einer kleineren Gesellschaft.

Diese gesamte Betrachtung hat nicht das Ziel, Bürger von großen Gesellschaften abzuwerben, sondern neue Bürger, heute noch Unentschlossene oder Suchende anzuregen, bei ihrer Auswahl durchaus einer kleineren Gesellschaft den Vorzug zu geben.

Für die Männergesellschaft Kottenbach - Marktplatz:

Richard Clös, im Dezember 2018

Festvortrag anlässlich der Schleifenüberreichung 2019

125 Jahre Grenzgangsfahne der Männergesellschaft Kottenbach-Marktplatz

Von Richard Clös, 1. Führer 1998

Meine sehr geehrten Damen und Herren, verehrte Gäste, liebe Bürgerinnen und Bürger,

bevor ich Ihnen etwas zu Flaggen, Fahnen und unserer 125-jährigen Grenzgangsfahne der Männergesellschaft Kottenbach- Marktplatz erzähle, möchte ich Ihnen einen Bürger unserer Stadt in Erinnerung rufen, der als Grenzgänger die Liebe zu seiner Heimatstadt Biedenkopf, Wald und Natur, sowie die Tradition des Grenzgangs meiner Ansicht nach wie kein Anderer verinnerlicht und in seinem Herzen trägt.

Ich spreche von dem Männerführer der Stadtgasse 1984, Protokollant der Männerführer 1984, Mohr 1991, Männerführer der Stadtgasse 1998, Protokollschreiber der Männerführer 1998, Schriftführer der Stadtgasse 2019 und Mundartdichter Earl Kolbe, der das nachfolgende Gedicht verfasst hat, das vorzüglich geeignet ist, um in das Thema einzusteigen:

Fahne der Straße

Fahne der geliebten Straße,

sollst zum Grenzgang wieder wehen,

wenn in Wald und hohem Grase

wir zum Frühstücksplatze gehen.

Sollst mit deiner Zaubermacht

unsre Einigkeit bezeugen,

unter deiner Alterspracht

soll sich Bursch und Bürger beugen!

Sieben Jahre lagst du brav

tief in deinem Sarg begraben,

bis wir dich aus deinem Schlaf

zum Grenzgangsfest gewecket haben.

So, wie es schon immer Brauch,

alle sieben Jahre,

dir zu diesem Grenzgang auch

Ehre widerfahre!

Eine Schleife soll dich schmücken,

aus der Bürgerinnen Hand,

dem Betrachter zum Entzücken,

der den Weg zu dir hin fand!

Fahne der geliebten Straße,

der wir stets die Treue halten,

unter dir in Wald und Grase

mög der Grenzgang sich entfalten!

-eko-

Damit wir die Bedeutung einer Grenzgangsfahne verstehen, sollten wir den Unterschied zu Flaggen kennen.

Flaggen sind bunt bedruckte einfache Tücher ohne tieferen Symbolwert und damit beliebig austauschbar. Wir kennen sie als Staatsflaggen, wo sie mit unterschiedlichen Farben und manchmal mit Aufdrucken von Wappen die Nationalität bestimmter Länder anzeigen. Flaggen werden vielfach als Signalzeichen genutzt, weil sie weithin sichtbar sind. Bei der Schifffahrt kennen wir bis heute das Übermitteln von Nachrichten mit Signalflaggen und dem Flaggenalphabet. Bei der Bahn wird mit Flaggen beim Rangieren gearbeitet. Auch heute noch gilt im Straßenverkehr die weiß-rot-weiße Flagge als Warnzeichen vor Gefahren oder als Anhaltezeichen. Denken wir an den Schneepflug, so fällt uns ein, dass auch der mit solchen Warnflaggen fährt.

Fahrzeuge mit überlanger Ladung werden am Heck mit einer roten Flagge gesichert.

Kolonnenfahrzeuge im geschlossenen Verband fahren alle mit einer blauen Flagge, das letzte Fahrzeug jedoch mit einer grünen. Vom Motorsport her kennen wir eine Vielzahl von farbigen Flaggen. Der Erstplatzierte sieht beim Zieleinlauf die schwarz-weiß-karierte Flagge. Die anderen bunten Tücher warnen vor unterschiedlichen Gefahren, oder brechen gar das Rennen ab. Beim Fußball reden wir beim Abseits davon, dass die „Fahne“ oben war. Tatsächlich wurde eine Flagge gehoben. Daher führt auch die „Eckfahne“ ihren Namen zu Unrecht. In der Leichtathletik werden Wettbewerbe mit farbigen Flaggen für gültig oder ungültig angezeigt.

Sehen wir jetzt mal großzügig über die Sportflaggen hinweg, dann kann man grundsätzlich zum Unterschied zwischen Flaggen und Fahnen folgendes sagen:

Flaggen werden gehisst, Fahnen werden getragen!

Fahnen sind immer Unikate, also Einzelstücke und meist fest und direkt am Fahnenstock befestigt. Die Tücher von Fahnen sind meist kostbar und schwer. Auf ihnen wird mit Sprüchen, Bildern oder Symbolen der gemeinschaftliche Zweck festgelegt.

Sie kommen bei zeremoniellen Handlungen zum Einsatz und verpflichten zur uneingeschränkten Treue.

Mit einem geleisteten Fahneneid bekennt man sich feierlich zur Treue zu dieser Fahne und verpflichtet sich, die Ziele dieser Gemeinschaft zu unterstützen und weiterzutragen. Somit kommt jeder Fahne ein viel höherer Bedeutungswert gegenüber einer Flagge zu.

Besonders frevelhaft und auch strafbar ist eine Fahnenflucht nach vorher abgeleistetem Fahneneid!

Jetzt zu den Grenzgangsfahnen

Seit 1693 gibt es die erste urkundliche Erwähnung eines Grenzgangs in Biedenkopf.

Anzunehmen ist jedoch, dass es schon weit früher Grenzbegehungen gegeben hat.

Verschiedentliche Grenzgänge wurden beschrieben.

Nach einem Grenzgang im Jahr 1872 trat eine gewisse Interessenlosigkeit für den Grenzgang ein und man musste befürchten, dass weitere Grenzbegehungen diesem Zeitgeist zum Opfer fallen könnten. Mutigen Bürgern ist es zu verdanken, die diesem Bestreben beherzt entgegentraten.

So gründeten sie 1881 ein ‚Comite´ mit dem Ziel, den Grenzgang für das Jahr 1886 wieder aufleben zu lassen. Dies gelang und sie schafften sogar eine Fahne an, die wir heute noch als die Stadtfahne kennen.

Aus diesem Comite´ ging ein Jahr nach dessen Gründung der „Grenzgangsverein e.V.“ hervor, der im Frühjahr 1887 gegründet wurde. In der Satzung steht als Ziel:

„Die Erhaltung und Ausgestaltung des seit unvordenklichen Zeiten in der Stadt Biedenkopf üblichen Grenzgangs.“

Seit dieser Zeit sind auch die Gesellschaften und ihre Fahnen erwähnt.

Die Männergesellschaft Kottenbach-Marktplatz, damals nur Kottenbach, wurde erstmals 1864 erwähnt, mit einer Fahne von 1894.

Geplant war, dass der Grenzgang 1893 raus gehen sollte. Dies war jedoch ein Jahr schlimmster Dürre. Die Missernte führte zur Notschlachtung des Viehs, die Bürgerschaft litt größte Not. Daher wurde das Grenzgangsfest auf das nächste Jahr verschoben. Dass dann aber in diesem Grenzgangsjahr 1894 neue Fahnen von den Straßengesellschaften angeschafft werden konnten, ist umso erstaunlicher.

Alle Grenzgangsgesellschaften gründeten sich auf ihre Fahne und bekunden damit ihre tiefe Verwurzelung zu diesem besonderen Fest.

Das Ziel aller auf eine Grenzgangsfahne vereidigten Burschen oder Bürger ist die Wahrung und Pflege des Brauchtums sowie die Weitergabe der ehrwürdigen Grenzgangstradition in die Zukunft!

Eine Grenzgangsfahne verkörpert also die Straßengesellschaft und ist deren kostbares Repräsentationszeichen der gewachsenen Tradition nach außen. Erst durch die Vereidigung wird man Mitglied dieser Gesellschaft. Dies ist eine feierliche Treuebekundung. Damit erklärt sich auch, dass die Fahne bei jeder Versammlung zugegen sein muss und dass sie als Zeichen von Hoheit und Würde der Gesellschaft vorangetragen wird.

Wenn wir uns heute noch einmal die Fahne aus 1894 ansehen, erkennen wir zwei Wappenschilde. Sie sind umrahmt von Eichenlaub und Gewächsen unserer Natur, überthront von einem Adler. Der Adler und das rechte Wappenschild in den Farben schwarz, weiß, rot zeigt die Verbundenheit zum Kaiserreich der damaligen Zeit. Das Schloss im linken Wappenschild zeigt das Wahrzeichen unserer schönen Stadt Biedenkopf. Der Bestimmungszweck findet sich im Schriftzug „Grenzgang 1894.“

Der Schriftzug „Eintracht und Liebe“ als auch das Symbol der sich reichenden Hände

fordert zu Friedfertigkeit und Harmonie auf.

Überliefert ist, dass das Tuch dieser Fahne von Georg Heinrich Hahn geliefert und vom Fahnenmaler Theodor Plitt künstlerisch gestaltet und gemalt wurde.

Hervorzuheben ist, dass alle Gesellschaften, die 1894 neue Fahnen in Dienst stellten, heute noch aktiv sind.

Beim Grenzgang 1900 erlebte die Fahne, dass ein Spruch an einer Hauswand zum heutigen Grenzgangsmarsch wurde.

Bei der Einweihung des Kriegerdenkmals auf dem Marktplatz in 1904 war diese Fahne dabei, hatte doch die Männergesellschaft Kottenbach zehn Goldmark zum Bau gespendet.

Freude mit der Fahne hatten wir beim Grenzgang 1907, stellten wir doch den Bürgeroberst mit Otto Hoffmann. 1907 gingen die Fahnenträger nachmittags hinter ihrer Fahne mit Gehrock und Zylinder.

Es folgten schreckliche und traurige Jahre: 1914 brach drei Wochen vor dem Grenzgangsfest der Weltkrieg aus.

1921 wurde der Grenzgang Opfer der Zeit: Trauer um Gefallene und die starke Inflation.

 

Abbildung 1: Schleife der Frauen 1907

1926 legte ein Schadensfeuer die gemeinsam mit dem Thauwinkel genutzte Hütte auf dem Eschenberger Triesch in Schutt und Asche.

1928 wurde unsere Fahne überarbeitet.

1935 erlebte unsere Fahne einige Neuerungen: Erstmals gab es Frauenversammlungen. Durch die hohe Arbeitslosigkeit gab es Paten die die Kosten der Arbeitslosen übernahmen, damit diese mitfeiern konnten. Zum ersten Mal gab es einen Männerhauptmann. Hakenkreuzfahnen gingen dem Festzug voran.

 

Abbildung 2: Schleife der Frauen 1928

Eine neue Burschenschaft gründete sich mit dem Namen „Zum Spaten“. Sie zählten 70 Burschen und entstammten dem Reichsarbeitsdienst „RAD 2/222“, die in Biedenkopf zum Waldwegebau und Feldwegebau eingesetzt waren. Sie bauten die Dexbacher Straße und die Straße „Am Aulrain“ im Bereich des Tannhäuser.

1942 und 1945 fiel der Grenzgang Kriegsbedingt aus.

1949 erteilte die amerikanische Militärregierung keine Genehmigung für das Heimatfest.

1950 fand der Grenzgang statt. Einheimische und Heimatvertriebene feierten gemeinsam. Wo unsere Fahne die Zeit zuvor aufbewahrt worden war, konnte nicht geklärt werden. Es entstand der Grenzgangswalzer.

1954 feierte die Stadt ihre 700-Jahrfeier. Grenzgangsfahnen sind nicht dabei.

 

Abbildung 3: Schleife der Frauen 1950

Beim Grenzgang 1956 nehmen die neugegründeten Gesellschaften „Im schönen Wiesengrund“ und „Billerbach“ teil. Klaus Achenbach ist Burschenhauptmann.

Unsere Fahne nimmt am Marburger Brunnenfest teil. Da der Grenzgang für unsere Gesellschaft finanziell gut verlaufen ist, überlegt man eine Baumaßnahme für eine eigene Waldhütte.

1959 erfolgt deren Einweihung.

1963 werden am unteren Kottenbach durch Baumaßnahmen die Linden beseitigt. Zum Fest gibt es übermäßig Regen. Peter Michel ist Adjutant des Burschenhauptmanns. Klaus Achenbach ist Burschenoberst.

1970 tritt die neugegründete Männergesellschaft „Hasenlauf“ in Erscheinung.

 

Abbildung 4: Schleife der Frauen 1956

Die Idee zum Lampionfest wird geboren. Wir erhalten eine neue Grenzgangstruhe zur Aufbewahrung aller Kostbarkeiten.

1972 fährt unsere Fahne ins benachbarte Belgien und nimmt in Oostduinkerke an der Biedenkopfer Woche teil.

 

Abbildung 6: Schleife der Frauen 1970

Abbildung 5: Schleife der Frauen 1963

1977 regnet es beim Heimatfest. Die Kommersfeier wird in die Brauerei verlegt. Eine zweijährige Enkelin einer Schaustellerfamilie wird von einem Sexualstraftäter vom Festplatz entführt, missbraucht und bestialisch ermordet. Bevor der Grenzgang zu Ende ist, kann der Täter gefasst werden. Später wird er zu fünfzehn Jahren Haft und anschließender Einweisung in eine Psychiatrie verurteilt. Alwin Jäger stirbt am dritten Festtag nachmittags, als der von ihm angeführte Festzug nahezu beendet war.

Im Jahr 1984 wird unsere Fahne außer Dienst gestellt, damit ihr kostbares Tuch nicht mehr länger den Witterungsbedingungen ausgesetzt wird.

Am Ende meiner Betrachtung möchte ich noch wenige Sätze zu den Fahnenschleifen und den Fahnenträgern sagen.

 

Abbildung 7: Schleife der Frauen 1977

In einer einzigen offiziellen Grenzgangsversammlung treffen Mädchen mit ihren Burschen und Bürgeri nnen mit ihren Bürgern zur Schleifenüberreichung zusammen. Dies ist eine feierliche Veranstaltung in der die Damen ihre Zugehörigkeit zur Grenzgangsgesellschaft festigen und ihre Verwurzelung zum Grenzgang und seinem Brauchtum bekunden.

 

Abbildung 8: Schleife der Frauen 1984

In jedem Grenzgangsjahr schenken sie ihren Burschen oder Bürgern in einem festlichen und würdigen Rahmen eine neue Fahnenschleife, die am oberen Fahnenring eingehängt wird. So kann man schon von weitem erkennen, dass es sich bei Fahnen mit vielen eingehängten Schleifen um Gesellschaften mit langer Grenzgangserfahrung handelt.

Da eine Gesellschaftsfahne ein kostbares Repräsentationszeichen ist, wird sie einer jeden Gesellschaft vorangetragen. Das erledigen die Fahnenträger mit großem Stolz und voller Würde. Sie genießen unter den Grenzgängern und Gästen hohes Ansehen.

 

Abbildung 10: Schleife der Frauen 1998

Abbildung 9: Schleife der Frauen 1991

Sie tragen schwarze Hose, weißes Hemd, die dreifarbige Fahnenträgerschärpe und bei den Männergesellschaften einen Hut. Ganz wichtig ist aber, dass der Fahnenstock und das Fahnentuch nur mit weißen Handschuhen angefasst werden darf.

Da mit einer Fahne besonders sorgsam und verantwortungsvoll umgegangen werden muss, obliegt den Fahnenträgern eine ehrenvolle Tätigkeit beim Präsentieren als auch beim Begrüßen der Gäste.

Andererseits sind sie gefordert, mit größtmöglicher Behutsamkeit zu handeln, damit das Tuch vor schädlichen Einflüssen bewahrt bleibt.

 

Abbildung 13: Schleife der Frauen 2019

Abbildung 12: Schleife der Frauen 2012

Abbildung 11: Schleife der Frauen 2005

Es wird jeden Fahnenträger mit Stolz erfüllen, wenn er auf den Frühstücksplätzen über den zu begrüßenden Gästen das kostbare Tuch schwenken darf. Denn dies ist die höchste Form der Wertschätzung und herzlichste Willkommensgeste die wir zu Ehren eines Gastes ausdrücken können! Normal 0 false 21 false false false DE X-NONE X-NONE

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